Fünfter Kajak

Irgendwann störte mich das zunehmend lecke Deck und die nicht so perfekten Fahreigenschaften so sehr, dass ich dieses Boot radikal umgebaut habe. Es erhielt einen Satz neuer Spanten und ein neues Deck, was mir ermöglichte, das Volumen zu reduzieren. 2,5 cm weniger Seitenhöhe, 1 cm weniger Breite und ein runderer Hauptspant bewirken eine deutliche Verbesserung des Seeverhaltens. Für den Umbau habe ich provisorische Spanten gebaut und die Haut mit Riemen an den D-Ringen zusammengezogen. Nun konnte ich das Boot testen und ein paar weitere Veränderungen vornehmen. Die Konstruktion wurde nicht verändert. Jetzt bin ich mit dem Kajak zufrieden.

Mit diesem Boot ist die Entwicklung der Reihe wohl beendet. Mein Ziel war, gute Eigenschaften mit Eleganz zu verbinden. Die etwas fragwürdige Methode des »trial and error« ist dabei nicht unbedingt die beste gewesen, aber ich hatte nun mal keine andere. Mich in die Strömungslehre und sonstige Physik entsprechend tief hineinzuknien fehlte mir Geduld und Lust. Für mich habe ich mit den gebauten Booten das selbstgesteckte Ziel erreicht. Nummer drei ist mein Lieblingsboot für gepäcklose Fahrten auf dem Meer oder Herumspielen in Wellen, es liegt begeisternd in den Wellen und reagiert agil, ist dabei aber ausreichend stabil. Nummer fünf ist trotz der Verringerung des Volumens das Kajak der Wahl, wenn es beladen werden soll, da die Ladeluken diesen Vorgang sehr erleichtern. Das Boot ist mittlerweile auf so unterschiedlichen Gewässern wie der Ålandsee, der Soça, der Adria, dem Küstriner Bach und dem thyrrenischen Meer gefahren worden und hat sich überall bewährt. Ein paar Versuche, ein neues Kajak zu zeichnen, endeten immer mit Rissen, die dem fünften Kajak so sehr ähnelten, dass ich von einem Neubau bisher Abstand genommen habe.