Auf Tour kommt der Paddler ja immer wieder mit Gleichgesinntenn zusammen, kann aber zum Glück nicht gezwungen werden, eine solch gemachte Paddelbekanntschaft zu vertiefen. Tut er es dennoch, scheint etwas mehr als nur eine gewisse Gleichsinnigkeit vorhanden zu sein. Ein schönes Gefühl.

Volker ist so ein Typ, der nicht nur gut paddelt und kocht, sondern auch Erbauer wunderschöner Faltkajaks ist. Nebenbei schnitzt er aus überdimensionalen Mikadostäben kleinere Mikadostäbe und nennt das Ergebnis nach Art der Inuit "Paddel".
Solcherart vorbelastet interessiert er sich natürlich für mein neues "Grönlandpaddel" aus dem Hause Schullcke. Fachmännisch nimmt er es, wiegt es ruhig in der Hand, peilt gelassen am Schaft entlang, murmelt teils anerkennend vor sich hin, macht eine langsame Trockenpaddel-Bewegung, setzt ein Ende auf den Boden und biegt das knirschende Paddel mehrfach um gefühlte 90° ...WAS !!! Meinen einsetzenden Herzkasper kommentiert er nordisch-trocken: "Wenn es das nicht abkann, darf es nicht mein Paddel sein." "Meines schon!" knurre ich und entwinde ihm das geschundene Holz. Eine Blitzuntersuchung ergibt keine bleibenden Schäden, mhm, gut, der Mann weiß wohl doch was er tut. Während der Blutdruck langsam wieder Normalwerte zu erreichen sucht, taufe ich erleichtert und auch ein bisschen stolz das Paddel auf "Born - again". Insgeheim nur, also: nicht weitersagen!