Paddeln und Angeln gehören irgendwie zusammen. Dem paddelnden Angler erschliessen sich nicht nur neue Nahrungsquellen, sondern auch neue Reviere. Leider nicht per Boot. "Mit dem Faltboot kommt man überall hin" hat ein vielschreibender Paddler mal gesagt, eine Aussage, die im heutigen Spannungsfeld zwischen Naturschutz, Fischereirecht und Pachtverträgen getrost vergessen werden kann.

Angler dürfen geschützte Flussufer zertrampeln und watbehost "einmalige" - und deshalb mit Befahrensverboten gesegnete - Bachgründe aufwühlen. Und das noch lange nachdem der letzte illegale Paddler elegant und lautlos vorüber glitt...egal, ich schweife ab.

Natürlich erweitert ein mitpaddelnder Angler den Speisezettel enorm. Blöd ist nur, wenn derjenige auch dem Schleppangeln frönt. Immerfort nestelt er dann an der Seite herum, prüft die Spannung der Angelschnur, verfängt sich an Unterwasserhindernissen und ruft dann "Moment, ich hab was Grosses!" 

Früher hat mich das schon mal genervt. Ja, ich gebe zu, gelegentlich den Kurs bewusst über üppige Unterwasservegetation gelegt zu haben, nur um den eifrigen Angler zur Aufgabe zu bewegen und so das ursprüngliche Tagesziel zumindestens theoretisch noch erreichen zu können. Reine Notwehr, klar. Aber wenn der Petrijünger dann einen schönen Hecht angelandet hatte, stolz seinen Fang herzeigte, die ganze Körpersprache Zufriedenheit pur, strahlende Augen....dann schämte ich mich meines Kleingeistes und gelobte Besserung. Wirklich.

Dabei esse ich gar keinen Fisch. Nicht dass er mir nur einfach nicht schmeckt, nein, leider kommt mir auch richtig das Würgen dabei. Ebi, Paddelurgestein, 4 mal verheiratet und bekennender Fischgourmet, berät mich:"Den Würgereflex kann man mit etwas Übung schon beherrschen, aber auf Dauer hilft nur ein guter Scheidungsanwalt!" "Und was ist mit dem Fisch?" insistiere ich. "Achso, ja, nee da kann man nix machen, entweder es schmeckt einem oder halt nicht!" Danke Ebi.